Behindertengerechte Gestaltung öffentlicher Bereiche
Zusammen mit der Flensburger-Schiffbau Gesellschaft hat die TUHH ein Szenario zur Gestaltung öffentlicher Räume unter Berücksichtigung der Bedürfnisse behinderter bzw. in ihren Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkter Menschen entwickelt. Eine entsprechende Gestaltung wird von den Kunden in Form eines Anforderungskatalogs verlangt. Dieser Anforderungskatalog muss mit einer bestimmten Quote erfüllt werden. Für die Werft ist es heute sehr schwierig, den aktuellen Erfüllungsgrad des Katalogs richtig einzuschätzen, da geeignete Werkzeuge fehlen.
In Verbindung mit Virtuel Reality (VR)-Technologie und virtuellen Menschmodellen kann die Erfüllung einzelner Kriterien des genannten Anforderungskatalogs wesentlich zuverlässiger bestimmt werden. Das virtuelle Menschmodell erlaubt die Untersuchung auf Basis der physiologischen Möglichkeiten des menschlichen Körpers und bietet außerdem benötigte Werkzeuge, wie z.B. die Visualisierung des Greifraums oder Bewertung der eingenommenen Körperhaltung. Um einen hohen Realismus und natürliche Bewegungabläufe zu erzielen, wird das virtuelle Menschmodell von einer realen Person mittels eines Verfahrens ähnlich dem des Motioncaptureing animiert. Um komplexe Bewegungsabläufe mit weniger Aufwand zu erstellen, entwickelt die TUHH außerdem einen Interaktionsbaukasten, mit dem Bewegungsabläufe zusammengesetzt werden können.
Unter Zuhilfenahme von VR-Technologie und maßstabsgetreuer 3D-Modelle, z.B. eines Rollstuhls, können außerdem auch die Bewegungsmöglichkeit an Bord des Schiffes evaluiert und das Einhalten von Bestimmungen besser verifiziert werden. Die Bemühungen auf diesem Gebiet können außerdem als Marketing-Maßnahme verwendet werden, um einem potenziellen Kunden eigene Kompetenz auf diesem Gebiet nachzuweisen.