Das Szenario wurde von der TUHH zusammen mit der Meyer Werft erarbeitet und wird zusätzlich zusammen mit der Flensburger Schiffbau Gesellschaft weiterentwickelt. Der Bau von ausgerüsteten Sektionen und Blöcken ist stark auf einen termingerechten und reibungslosen Ablauf angewiesen. Mitarbeiter monieren simultan unterschiedliche Systeme während auch der Stahlbau durchgeführt wird. Die Aggregate der Systeme werden größtenteils von Zulieferern bereitgestellt. Die Vielzahl unterschiedlicher Arbeitsvorgänge bedürfen einer exakten Baustrategie, die im Vorfeld der Fertigung von der zuständigen Abteilung erstellt wird.
Sobald ein Aggregat von einem Zulieferer nicht zum vereinbarten Termin geliefert werden kann, ist eine Umsetzung der geplanten Baustrategie nicht mehr möglich und es ist eine Änderung der Planung erforderlich. Der Bau der Sektion bzw. des Blocks darf durch die verspätete Lieferung nicht gefährdet werden. Um eine Strategieänderung zu beschließen, wird eine interdisziplinäre Planungsrunde einberufen, an der die Meister/Vorarbeiter der beteiligten Gewerke und die zuständigen Fertigungsplaner teilnehmen. Ziel ist das Herbeiführen einer möglichst optimalen Änderung der Planung unter den Gesichtspunkten Durchführbarkeit und Kostenintensität.
Durch den Einsatz von Virtual Reality können unterschiedliche Varianten für die Änderung der Baustrategie unter Berücksichtigung der umliegenden Systeme erstellt und evaluiert werden. VR bietet den Vorteil einer leichten Orientierung im 3D-Modell und vermeidet so Missverständnisse und Fehler bei der Änderung der Planung. Zusätzlich können dank der intuitiven Interaktionsmöglichkeiten mit dem 3D-Modell alle Beteiligten ihre Ideen schnell veranschaulichen und zur Diskussion stellen. VR erlaubt eine zuverlässigere Bewertung der Varianten unter den zuvor genannten relevanten Gesichtspunkten.